Am 16. Juni wählten Österreichs Bischöfe bei ihrer Vollversammlung in Mariazell den Salzburger Erzbischof, Kbr. Dr. Franz Lackner v. Scotus, zu ihrem neuen Vorsitzenden.
Damit steht die Österreichische Bischofskonferenz nach 22 Jahren unter einer neuen Leitung: Der Wechsel war mit dem altersbedingten Rücktritt von Christoph Kardinal Schönborn in dieser Funktion fällig geworden und hätte ursprünglich bereits Mitte März stattfinden sollen, wurde dann aufgrund der Corona-Pandemie jedoch verschoben.
Kbr. Scotus (Ehrenmitglied der K.Ö.St.V. Nibelungia-Knittelfeld) und Metropolit der Salzburger Kirchenprovinz war schon in den letzten fünf Jahren Schönborns Stellvertreter in der Bischofskonferenz. Zum stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz wurde der Linzer Bischof Dr. Manfred Scheuer gewählt.
Anfang März erklärte Kardinal Schönborn schriftlich seinen Rücktritt. Somit hätte ursprünglich die Wahl seines Nachfolgers bereits Mitte März stattfinden sollen. Damals wurde damals von der Bischofskonferenz eine bischöfliche Kommission unter dem Vorsitz des Kardinals eingesetzt, der auch Erzbischof Lackner sowie die Diözesanbischöfe Scheuer (Linz) und Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau) angehörten. Die Kommission tagte seither wöchentlich per Videokonferenz und befasste sich mit allen wichtigen und unaufschiebbaren Fragen angesichts der Corona-Krise.
Der Metropolit der Salzburger Kirchenprovinz und Erzbischof von Salzburg, Dr. Franz Lackner, wurde vom Salzburger Dom-und Metropolitankapitel am 10. November 2013 zum 90. Nachfolger des Heiligen Rupertus und zum 79. Erzbischof von Salzburg gewählt. Er trat damit die Nachfolge von Erzbischof Dr. Alois Kothgasser an.
Der als Anton Lackner am 14. Juli 1956 in Feldbach in der Steiermark geborene Franziskanerpater, wuchs in einfachen Verhältnissen auf und wurde zunächst Elektriker Im Jahre 1984 trat er in Reutte in den Franziskanerorden ein, nahm den Ordensnamen Franz an. Nach Empfang der Priesterweihe am 23. Juni 1991 folgten das Theologie- und Philosophie-Studium, das Lackner an der Päpstlichen Universität Antonianum des Franziskanerordens mit dem Doktorat abschloss. Johannes Paul II. ernannte ihn am 23. Oktober 2002 zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau und zum Titularbischof von Balecium.
Er stellte sein bischöfliches Amt unter den Wahlspruch: "Illum oportet crescere" ("Jenem gebührt zu wachsen", Joh 3,30). Am 8. Dezember 2002 erhielt er aus der Hand von Bischof Egon Kapellari die Bischofsweihe. Der Salzburger ist Oberhirte für die 130.000 Tiroler Katholiken, die in fünf Dekanaten östlich des Ziller wohnen, führt den Ehrentitel „Primas Germaniae" und trägt als Legatus natus ("geborener" Legat des Papstes) den Kardinalspurpur.
Dr. Heinz Wieser