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Rief Gerhard Dir.i.R. 3Ein Humanist vornehmer Prägung, eine anerkannte und bedeutende Persönlichkeit der historischen Stadt Hall i.T., ein erfahrener und beliebter Tiroler Pädagoge sowie ein mit modernem und aufgeschlossenen Führungsstil gekennzeichneter ehemaliger Direktor eines der bedeutendsten Gymnasien Österreichs, feiert am 5. März die Vollendung des 90. Lebensjahres: Der Großoffizier des Ritterordens vom Heiligen Grabe zu Jerusalem, Hofrat Dr. Gerhard Rief.

Der Jubilar kam in Hall zur Welt, legte im Jahre 1953 die Matura ab und wurde 1959 an der heimischen Alma Mater zum Doktor der Philosophie promoviert. Anschließend lehrte er in Pavia und am Haller Gymnasium die Fächer Deutsch und Latein, ehe er 1975 zum Direktor des Akademischen Gymnasiums bestellt worden ist.

Mehr als 21 Jahre lebte sodann Hofrat Rief für "seine Schule." „Es ist die zweitlängste Amtszeit eines Direktors unseres Gymnasiums seit dem Jahre 1562. Auf die längste Amtszeit mit 23 Jahren kommt mein verehrter Vorgänger HR Dr. Hans Auer“, sagte einmal Gerhard Rief. Er war Lehrer am Haller Gymnasium für Deutsch und Latein. Sein Start als Direktor an einer fremden Schule war sicher herausfordernd, zumal Riefs Vorgänger, eine überaus dominante und prägende Persönlichkeit war. Die Schule ging auch als „Auergymnasium" in die Annalen ein. Hofrat Rief wörtlich: “Wie ich mich um die Direktorenstelle am AGI beworben und erfahren habe, dass noch sechs andere Kollegen sich bewerben, habe ich mir gedacht, dass ich als einer der Jüngsten mit 41 Jahren ohnehin keine Aussicht haben werde. Daher war ich höchst überrascht, dass ich auf Vorschlag des Landesschulrates über Unterrichtsminister Fred Sinowatz vom damaligen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger zum Direktor ernannt wurde.

Von meinem Probejahr 1961/62, in dem ich dem Akademischen Gymnasium und dort Prof. Hohlbrugger in Latein sowie Prof. Pfeifer in Deutsch zugeteilt war, kannte ich die Schule und Dir. Auers Führungsstil ein bisschen. Ich war mir bewusst, dass ich nach Hofrat Auer, den ich sehr geschätzt habe, ein großes Erbe antreten werde. Wie ich in meinem ersten Jahresbericht feststellte, habe ich mich bemüht, den Geist des humanistischen Bildungsideals fortzusetzen, das nicht nur die Förderung der altgriechischen und lateinischen Sprache versteht, sondern die Pflege des menschlichen Umgangs miteinander. Im neusprachlichen Zweig unserer Schule habe ich mich dafür eingesetzt, dass auch die Mädchen ohne Wahl der griechischen Sprache bis zur Reifeprüfung an unserem Gymnasium bleiben dürfen.“ Menschen aus- und fortzubilden, dies war immer eines der vorrangigen Ziele des Pädagogen aus Leidenschaft. So leitete er in seiner Heimatstadt Hall von 1963 bis 2008 mit viel Engagement die Ortsstelle Hall des Katholischen Bildungswerkes und was ebenso bedeutend ist, seit 1971 die Volkshochschule Hall, die seitdem einen gewaltigen Aufschwung erfahren hatte. Er war stets um vielschichtige Bildungsangebote bemüht.

Wie wichtig ihm eine breite Bildungsarbeit ist, zeigt sich auch darin, dass Gerhard Rief bis 2010 Vizepräsident der VHS-Tirol war. Dr. Gerhard Riefs Einsatz bezog sich aber auch auf die Haller Stadtpolitik und so gehörte er drei Perioden von 1974 bis 1992 als Schulreferent dem Haller Gemeinderat an.

Er war auch zehn Jahre Leiter des Orgelkomitees der Pfarre Hall St. Nikolaus und hat in dieser Funktion mit seinen Mithelfern 730.000,-- Euro für die Orgel und diverse Zusatzinvestitionen durch viele Aktionen und viele Bittgesuche flüssig machen können. Er hat die Anschaffung und die Finanzierung der neuen Kreuzwegstationen in der Pfarrkirche Hall (44.000,-- Euro) organisiert. Dr. Gerhard Rief war zwei Perioden Pfarrgemeinderat, ist Lektor, Kommunionhelfer und aktives Mitglied der Pfarrgemeinde Hall St. Nikolaus sowie sehr bemüht um die Kunstschätze von Pfarre und Kirche.

Er war der Initiator und Leiter des Restaurierungskomitees für die Josefskirche in Hall. Seit 1997 besteht der Absolventenverein des Akademischen Gymnasiums in Innsbruck. Diese Gemeinschaft, deren Gründung dem Einsatz und der Initiative des ehemaligen Direktors, Hofrat Dr. Gerhard Rief, zu verdanken ist, verfolgt das Ziel, die Verbundenheit zwischen der Schule und den Absolventen zu stärken. Bei der Generalversammlung des Absolventenvereins des Akademischen Gymnasiums am 25. März 2015 in Innsbruck wurde über Vorschlag von Mag. Friedrich Hohenauer AGI-Direktor i.R. Hofrat Dr. Gerhard Rief einstimmig zum Ehrenpräsidenten dieser von ihm gegründeten Vereinigung gewählt.

Hofrat Rief wurde am 10. Mai 1986 in Salzburg zum Ritter vom Heiligen Grabe zu Jerusalem investiert und ist Großoffizier, also Komtur mit Stern, in der Komturei Innsbruck.

Dr. Heinz Wieser