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Unser Land hat einen großen Freund verloren

Dr. SchambeckNach einem arbeitsreichen und pflichtbewussten Leben für die Kirche, unsere Heimat und die Wissenschaft, besonders für die Universität Linz, hat der Präsident des Bundesrates i. R. em. o. Univ.-Prof. DDr. hc. mult. Dr. Herbert Schambeck, am 2. Oktober im Alter von 89 Jahren das Leben in die Hand seines Schöpfers gelegt.
Der Verewigte war Gentiluomo di Sua Santita‘ (Päpstlicher Ehrenkämmerer), Ehrenmitglied der Erzbruderschaft am Campo Santo bei St Peter in Rom; Träger des Magistralgroßkreuzes mit Schulterband des Malteser-Ritter-Ordens.

Mit dem Heimgegangenen, einem großer Freund Tirols und besonders Südtirols, den es immer wieder mit vielen parlamentarischen Gruppen in das Land im Gebirge zog, ist ein herausragender Politiker und vornehmer Österreicher von uns gegangen, der Zeit seines Lebens die Anliegen und Interessen der Mitmenschen in den Vordergrund seines politischen Handelns stellte. Zahlreiche seiner Schriften leisteten vielbeachtete Beiträge zur Christlichen Soziallehre und zum Rechtsverständnis der römisch-katholischen Kirche. In seiner aktiven Zeit konnte man immer wieder Vermutungen über Schambecks einflussreiche Rolle bei den Bischofsernennungen für die österreichischen Diözesen hören. Für die studentische Jugend und alle CV- Verbindungen im hatte er ein großes Herz. So war er Alter Herr der K.ö.St.V.Rudolfina im ÖCV sowie Bandphilister der ÖCV-Verbindungen Rugia, Nordgau, Neostadia. Veritas Austro-Danubia, Rheno Juvavia, der Korporationen Edo-Rhenania in Tokyo, Capitolina in Rom und Pragensis in Prag. Fhrenphilister der Audacia Napocensis in Klausenburg und der Aquila Varatinensis in Groß Wardein, sowie der K.ö.L. Starhemberg und der MKV Verbindung Gral in Wien.

Herbert Schambeck hat Österreich durch sein politisches Engagement und seine wissenschaftlichen Leistungen gedient, die ihm auch eine Vielzahl an Ehrungen eingebracht haben.

Herbert Schambeck wurde am 12. Juli 1934 in Baden bei Wien geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Wien und wurde 1958 zum Dr. iur. promoviert. Mehrere Ehrendoktorate kamen später hinzu. 1959 bis 1964 war er Universitätsassistent und wurde, nach einem "Gastspiel" in der wissenschaftlichen Abteilung der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft 1967 Universitätsprofessor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Johannes Kepler Universität Linz, zu deren Mitbegründern er zählt. Politisch blieb jedoch Niederösterreich seine Heimat. Er zog in den Landesparteivorstand der dortigen ÖVP ein und wurde im November 1969 vom Niederösterreichischen Landtag in den Bundesrat entsandt. Sechs Jahre später wurde er Fraktionsobmann der VP-Bundesräte und stellvertretender Vorsitzender des Bundesrates, letzteres eine Funktion, die er bis Ende 1987 innehatte. Am 1. Jänner 1988 übernahm er turnusgemäß für das Land Niederösterreich den Vorsitz in der Länderkammer, danach war er bis Juni 1992 erneut Vizepräsident. In seine zweite Funktionsperiode als Präsident im zweiten Halbjahr 1992 fiel die 14. Bundesversammlung, in der unter dem Vorsitz Schambecks Thomas Klestil als siebenter Präsident der Zweiten Republik angelobt wurde.

Nach weiteren vier Jahren als Vizepräsident übernahm Schambeck am 1 . Jänner 1997 ein drittes Mal den Vorsitz der zweiten Kammer, um sich schließlich am Ende dieser Amtszeit am 30. Juni 1997 aus der aktiven Politik zurückzuziehen.

Beachtlich war Schambecks internationales und wissenschaftliches Engagement. Mit über 300 Veröffentlichungen zählt Schambeck auch zu den aktivsten Publizisten des Landes.


Dr. Heinz Wieser