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Alt-Bürgermeister Romuald Niescher
Teutonia trauert mit allen seinen Bandverbindungen um Alt-Bürgermeister Romuald Niescher v/o Dr. cer. Xerxes, einem hochverdienten Bundesbruder und einem besonders treuen Mitglied unserer Gesinnungsgemeinschaft, der am 22. Mai im Alter von 84 Jahren von dieser Welt abberufen wurde. Seine Gattin Gertrude ging ihm bereits im März dieses Jahres in die Ewigkeit voraus.

Nieschers unermüdlicher Einsatz war von echter Kameradschaft und Bundesbrüderlichkeit gekennzeichnet.

Unser Bundesbruder war ein angesehener Tiroler Spitzenpolitiker, ausgestattet mit großem sozialen Verantwortungsbewusstsein. Seine Persönlichkeit und politische Kraft lag in seiner Menschlichkeit begründet. Deshalb war für ihn das Wohl seiner Bürger stets ein großes Anliegen. Er hat durch sein hervorragendes politisches Wirken das moderne Bild der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck geprägt. Aus tiefer Verwurzelung in seiner Tiroler Heimat zog Dr. Xerxes die Kraft und Verpflichtung für eine Politik der Weltoffenheit und partnerschaftlichen Zusammenarbeit, die ihn zu einem beliebten Kommunalpolitiker werden ließ.

Der gebürtige Innsbrucker war Vater von zwei Söhnen und einer Tochter. Romuald Niescher heiratete 1960 die Innsbruckerin Gertrud Obwexer. Da Niescher im Alter von fünf Jahren den Vater verlor, wuchs er in bescheidenen Verhältnissen, aber in einer menschlich heilen Umwelt des alten Innsbrucker Stadtteiles Dreiheiligen heran. Bereits als Volksschüler und dann als Gymnasiast war er Pfadfinder, Mitglied einer Chorgemeinschaft, begeisterter Handballer.

Er trat der farbentragenden Kath. Studentenverbindung "Teutonia 1876" bei und lernte im Burschenkonvent früh Elemente demokratischer Willensbildung und Entscheidung. Viele Jahre widmete sich Niescher dem Tiroler Mittelschülerverband, dessen Landesvorsitzender er lange war.

Durch eine schwere Krankheit wurde er als Mittelschüler aus dem normalen Bildungsweg gerissen. Er wurde in der Tiroler Gemeinnützigen Wohnungsbau und Siedlungsgesellschaft berufstätig und absolvierte nebenbei die Arbeitermittelschule. Nach der Matura im Jahre 1955 wurde er mit Aufgaben der Verwaltung des Tiroler Landeswohnbaufonds befasst, in der Gesellschaft wurde der Referent und Abteilungsleiter, seit dem Jahre 1971 war er Prokurist.
Als 21-jähriger trat Niescher in die Junge Generation der ÖVP ein und war acht Jahre stellv. Landesobmann. Im Oktober 1955 wurde er in den Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck gewählt. Er bewährte sich in verschiedenen Ausschüssen als sachkundiger Arbeiter, zählte zu den überzeugendsten Debattenrednern, war von 1971 bis 1977 Amtsführender Stadtrat für Wohnungsangelegenheiten und zugleich für das Rechtsamt zuständig. Seit dem 20. November 1977 war Romuald Niescher 1. Bürgermeister-Stellvertreter mit den Arbeitsbereichen: Vermögensverwaltung, Wohnungswesen, Grundstück- und Gebäudeverwaltung, Stadtrechtliche Angelegenheiten. Bei der konstituierenden Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates am 12. Oktober 1983 wurde Romuald Niescher von Landeshauptmann Eduard Wallnöfer als Nachfolger von DDr. Alois Lugger zum neuen Bürgermeister von Innsbruck angelobt.

Alt-Bürgermeister Romuald Niescher im Gespräch mit Salzburgs Erzbischof Dr. Alois Kothgasser

Nieschers elf jährige Tätigkeit als Bürgermeister war gekennzeichnet von harter, aber erfolgreicher Arbeit für die Bürger der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, die bald seine außergewöhnliche Begabung als Redner bemerkten. Er bewies immer wieder seine erfolgreiche bewährte Zähigkeit als es galt, etwa Grundstücksverhandlungen für große Grundflächen mit der Zweckbestimmung Sport-und Spielplätze, Zonen der Erholung, Schulen und Kindergärten durchzuführen. Wohnungsangelegenheiten zählen zu den schwierigsten Aufgaben in der Kommunalpolitik. 

Bürgermeister Niescher war Mitbegründer der Schützenkompanie Reichenau, Präsident der Reichenauer Sportvereinigung und förderte das Entstehen einer Musikkapelle. Für seine Verdienste wurde er mit dem "Verdienstkreuz des Landes Tirol", mit dem "Ehrenzeichen des Landes Tirol", dem "Großen Ehrenzeichen der Republik Österreich" und dem "Großen Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich" ausgezeichnet. Am 25. September 2002 erhielt er die Ehrenbürgerwürde übertragen. Bereits am 18. März 1999 verlieh ihm der Akademische Senat der Leopold-Franzens-Universität den Titel eines "Ehrenbürgers".

Teutonia wird sein Andenken stets in Ehren halten.

Dr. Heinz Wieser